Meine Vision ist grün, hell, lachend, leuchtend, beweglich, betörend, vielleicht manchmal auch verstörend? An ihr wirken viele Menschen mit und es können immer mehr werden, alle mit ihren Kompetenzen, ihrer Aufmerksamkeit, ihrem Dasein. Es gibt viele Geschichten in meiner Vision, Geschichten über Bäume, Gräser, Büsche, Blüten, kriechende, laufende, schwimmende, fliegende Tiere, über Dinge, die man sieht und welche, die man fühlt oder riecht oder hört.
Das Lachen, das in meinem Körper entsteht, wenn mir eine frische Brise um die Nase weht und ich so froh bin, dass ich frische Luft spüren und atmen darf, macht mich glücklich.
Rufende Bäume, genussvolle Blüten, bewegte Gräser sind das, was mich immer wieder erdet und himmelt in meinem Alltag. Lange schon weiß ich das, aber in den letzten Jahren habe ich mich bewusster verbunden durch Rituale, Aufenthalte draußen und Zeit in der Natur und am Feuer. Ich habe meine Wahrnehmung darauf ausgerichtet, was die Begegnung im Grünen mit mir macht und in mir auslöst und gemerkt wie heilsam die Verbindung für mich sein kann. Gerade in Zeiten, in denen Dinge sacken müssen, sich innere Unruhen legen wollen, Fragen sich ihre Bahn suchen, ist mir die Natur mit aller Vielfalt eine gute Beraterin. Aber auch für Erkundungen, Freude und Leichtigkeit ist es wunderbar in den Wald zu gehen und aufzuspüren, was heute neu für mich ist.
Ich gehe gerne spazieren mit der Aufmerksamkeit auf dem, was mir begegnet. Manchmal zeigen sich mir so viele Tiere, dass ich aus dem Stauen und Frohlocken gar nicht mehr herauskomme. Denn ich erlebe es als großes Geschenk, wenn sich mir z.B. der Fasan zeigt oder ein Reh neben mir aus dem Gebüsch springt. Aber auch der Himmel, die Wolken, die Bäume geben manche Antwort und schaffen Verbindung in mir und zur Welt. Und manche Idee entsteht im Gehen.
Eine große Freude ist mir der Kontakt zu den drei Eseln Emil, Janosch und Urmel, die auf dem Freudenberg ihre Heimat haben. Ich habe das Glück bei der Versorgung unterstützen zu dürfen. Es ist eine große Bereicherung für mich, die Tiere immer mehr kennen zu lernen und auch mich dabei kennen zu lernen. Bei den Eseln und der Tierpflege wird die Zeit irrelevant. Sie verliert ihre Bedeutung und es ist schön, sich dem hinzugeben. Ich erlebe die Jahreszeiten aktiver, bei der Tierpflege oder auch bei den Spaziergängen mit den Tieren.
Die Natur, die Tiere und alle Wesen bieten uns Schutzraum, Zuneigung, Rückzug, Achtsamkeit und noch viel mehr.
In Verbindung zur Natur zu reflektieren und sich auszurichten, ist eine genussvoll, heilsame Methode für mich. Aktuell bin ich mit anderen Bildungspionier:innen auf dem Weg, eine Draußenschule zu gründen.